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Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.

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Privileg in gehobener Ausfertigung

Weniger aufwendig als das feierliche Privileg, künstlerisch jedoch keineswegs anspruchslos: Urkunden dieser Art werden als Privilegien in gehobener Ausfertigung bezeichnet. Der untere Bereich der Urkunde (das Eschatokoll) ist nunmehr in der Regel – im Gegensatz zum feierlichen Privileg – ohne alle Auszeichnungselemente gestaltet, und auch im Eingangsbereich (das Protokoll) wird quantitativ bei weitem weniger Aufwand betrieben: Der große Blickfang ist das F von „Fridericus“, also des Herrschernamens, der bisweilen wie hier auch nur mit „FR“ gekürzt werden kann.

Diese Herrscherinitiale, mag sie auch nahezu der einzige „Blickfang“ sein, ist oftmals in hochartifizieller Weise gestaltet, mit filigranen Binnenverzierungen und floralem Zierwerk. Sinnabschnitte innerhalb des Textes können zusätzlich mal mehr, mal weniger deutlich mit Hilfe von ebenfalls geschmückten Versalien gekennzeichnet werden. Was den eigentlichen Urkundentext anbelangt, so ist dieser meistens um einige formale Teile „reduziert“; dies betrifft natürlich nicht die Formulierungen in den eigentlich rechtsrelevanten Partien.

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Herrschername

Die Gestaltung des Herrschernamens mittels einer Herrscherinitiale, die vor den Schriftblock gesetzt werden kann, ist eine Tradition aus der sizilisch-normannischen Urkunde und der „deutschen“, salisch-staufischen Urkunde fremd. Der Buchstabe F kann als Unziale (eine eher runde Form) oder als Kapitalis (wie unser heutiges Groß-F) gestaltet sein. In der Abbildung handelt es sich um eine unziale Form.

Versalien

Zur Kennzeichnung von Sinn- bzw. Formularabschnitten.

Siegel (Beglaubigungsmittel)

Für die Zeit Friedrichs II. nur noch „sigillum pendens“ (Hängesiegel), meist aus Wachs (in besonderen Fällen auch aus Gold = „Goldbulle“)

Beschreibung der einzelnen Abschnitte

Herrschername

Die Gestaltung des Herrschernamens mittels einer Herrscherinitiale, die vor den Schriftblock gesetzt werden kann, ist eine Tradition aus der sizilisch-normannischen Urkunde und der „deutschen“, salisch-staufischen Urkunde fremd. Der Buchstabe F kann als Unziale (eine eher runde Form) oder als Kapitalis (wie unser heutiges Groß-F) gestaltet sein. In der Abbildung handelt es sich um eine unziale Form.

Versalien

Zur Kennzeichnung von Sinn- bzw. Formularabschnitten.

Gekennzeichnet werden oft der Anfang von Arenga, Dispositio, Corroboratio, Zeugenreihe und Datatio.

Siegel (Beglaubigungsmittel)

Für die Zeit Friedrichs II. nur noch „sigillum pendens“ (Hängesiegel), meist aus Wachs (in besonderen Fällen auch aus Gold = „Goldbulle“)